Kuratieren von Nachrichten mit Rebelmouse || Nichts ist so vergänglich wie die eigene Timeline

tl;dr: Nichts ist so vergänglich wie die eigene Timeline. Rebelmouse bietet für Unternehmen, Nachrichtenseiten und Privatpersonen die Möglichkeit, ausgewählte Inhalte aus sozialen Netzwerken im Pinterest-Design zu kuratieren. Spannend für Live-Berichterstattung oder als Portfolio.

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Facebook, Twitter, Tumblr, Blogs, Instagram, YouTube und jetzt auch noch Vine – es gibt für Journalisten und Medienmacher eine Menge Spielflächen, die professionell bedient werden wollen. Natürlich müssen es nicht immer alle auf einmal sein, klar. Aber einige der Netzwerke sind aus dem Publishing-Alltag kaum noch wegzudenken. Da ist es mitunter gar nicht so einfach für den Konsumenten alles übersichtlich präsentiert zu bekommen. Genau dafür gibt es aber eine ziemlich schicke Lösung: Rebelmouse.

Die Seite hat sich auf das Kuratieren von Inhalten aus sozialen Netzwerken und Feeds spezialisiert und geht gerade ziemlich ab. Nicht nur, dass sie erneut 2.5 Millionen Dollar einsammeln konnten und neue prominente Mitstreiter an Bord haben. Nein, nein. Sie haben jüngst zu Davos in Kooperation mit dem Wall Street Journal gezeigt, wo die Reise hingehen kann: Echtzeit-Kuration von Live-Events.

Nun hat das Wall Street Journal mit jemanden an der Spitze des Social Media Teams, die als Privatperson auf Facebook eine größere Reichweite hat als Zeit Online, Süddeutsche, Tagesschau, ZDFheute und Spiegel Online zusammen. Heron ist keine Twitter-Tussi. Heron gehört zu Avantgarde des social media journalism. Wenn das Wall Street Journal also zu Davos mit Rebelmouse kooperiert, kann das durchaus Beispielcharakter für ähnliche Ereignisse in der Zukunft haben.

Das nächste große Event kündigt sich auch bereits an: ESPN hat zum Superbowl bereits eine Seite bei Rebelmouse eingerichtet, die Nachrichten aus den diversen Angeboten rund um den Superbowl und von ESPN selbst zieht. Das ist nämlich das coole an Rebelmouse: Es können ganz verschiedene Quellen bemüht werden, um Content zu präsentieren. Das viel beschworene Kuratieren von Inhalten wird damit für Journalisten und Medienmacher zum Kinderspiel.

Nachrichtenseiten können Rebelmouse also als originären Ausspielweg nutzen, um in aller Herrlichkeit Inhalte zu kuratieren, die ansonsten auf den verschiedensten Plattformen stattfinden würden. Das kann automatisiert über Feeds oder händisch passieren. Die Seiten wirken lebendig und frisch und ermöglichen ein direktes Feedback in Form von den bekannten Möglichkeiten bei Twitter oder dem Liken bei Facebook.

Aber auch für Privatpersonen kann Rebelmouse interessant sein. Ich habe mir jedenfalls unter rebelmouse.com/martingiesler bereits meine Adresse gesichert und alle meine Tweets und Likes an einem Ort sauber präsentiert. Denn seien wir doch mal ehrlich: Twitter und Facebook sind Echtzeit-Medien. Die Links und Fotos rauschen durch die Timeline und ein Link, der älter als ein Tag alt ist, wird nie wieder gesehen. Wir gucken uns keine Timelines vom Vortag an. Dafür ist Rebelmouse großartig: Die Seite bietet im Pinterest-Style einen Überblick über das Social Media Portfolio. Und genau das wollen sie auch in Anlehnung an Reddit sein: The frontpage of the social networks.

Rebelmouse kann auch über diverse Widgets eingebunden werden. Entweder direkt in der Seitenleiste über das entsprechende Plugin oder über einen Einbettungscode der jeweiligen Seiten. Wie das genau geht, hat Kollegin Schwindt beschrieben. Ich habe das mal mit meinem Rebelmouse-Stream hier am Ende des Blogposts gemacht. Sicherlich: Wir haben gerade in Deutschland immer wieder Debatten darüber, was auf Drittplattformen angezeigt werden darf und was nicht – Netzpolitik und Martin Weigert haben über die Einbettungs-Problematik jüngst geschrieben. Da werden sicherlich noch viele rechtliche Fragen zu klären sein. Aber bis dato bietet Rebelmouse einen hervorragenden Service. Ich bin mir sicher, dass wir im Herbst bei der Bundestagswahl bei Rebelmouse eine Menge deutscher Projekte sehen werden. Und wenn ich es selbst bei heute.de versuche, einzuführen.

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Tech, politics and social media loving editor @zdf heute.de || blogging about digital journalism & wobble basslines || Kontakt? Kein Problem: , oder or join my fresh mailing list.

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